Sport ist kein Mord - Ganz im Gegenteil | Praxis

Die Bewegungstherapie ist die beste Möglichkeit gegen die häufigsten Volkskrankheiten vorzugehen. Sport hilft nicht nur in der Prävention sondern auch als Therapie.

 

Bei den folgenden 8 Erkrankungsbildern ist nachgewiesenermaßen sportliche Aktivität geeignet, diese positiv zu beeinflussen.

1. Arthrose

Voraussetzung für eine gute Gelenkernährung ist Bewegung. Der Knorpel bekommt durch Bewegung die für ihn erforderlichen Nährstoffe.

Sport kann Gelenkverschleiß verlangsamen, Schmerzen reduzieren, den Bewegungsumfang wider verbessern und halten.

Aber Vorsicht: Manche Sportarten können durch ruckartige Stoßbelastungen Gelenke auch verletzten (Fußball, Handball, Skifahren, Tennis, Kampfsport, etc.)

Achtung! Auch bei künstlichem Gelenk und/oder geschädigtem Knorpel (Arthrose) ist eine adäquate, ärztlich und physiotherapeutisch überwachte Bewegung in der Lage, das Fortschreiten der Erkrankung und auch Schmerzen zu reduzieren. "Weiche Sportarten" wie Aquagymnastik, Yoga, Thai Chi oder Qi Gong sind besonders gut geeignet.

2. Rückenschmerzen

Stabilisierende Muskeln sind in der Lage im Laufe des Lebens eintretende Abnutzungserscheinungen an der Wirbelsäule und hier insbesondere an den Bandscheiben und an den Wirbelgelenken zu minimieren. Auch bei bereits eingetretenen Veränderungen an den Bandscheiben und den Wirbelgelenken kann Sport Schmerzen reduzieren oder durch eine optimierte Muskulatur sogar ganz zum Verschwinden bringen. Zum Teil schmerzhafte Muskelverspannungen und Verhärtungen (auch Myogelosen genannt) als auch Triggerpunkte können mit Sport ebenfalls weitestgehend oder auch vollständig beseitigt werden.

3. Übergewicht

Eine hohe Muskelmasse braucht viel Energie, sodass ein muskelkräftiger Mensch deutlich mehr Kalorien ohne Gewichtszunahme zuführen kann, als ein Mensch mit geringerem Muskelmantel. Übergewicht führt häufig auch zu vermehrter Passivität und diese wiederum zu mehr Körpergewicht. Dieser Teufelskreis ist durch Aktivität jederzeit zu durchbrechen.

Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Rudern, Walken oder Joggen sind zur Gewichtsreduktion besonders geeignet. Zu Beginn der sportlichen Aktivität sollte das Herz-Kreislauf-System und der orthopädische Status überprüft werden.

4. Osteoporose

Durch Sport lassen sich Knochen festigen - und das in jedem Alter! Insbesondere sind leichte Erschütterungen beim Walken, Joggen, Laufen oder bei der Gartenarbeit dazu geeignet, Anreize für Muskelaufbau zu setzen. Hiervon kann auch der Knochen stark profitieren. Desweiteren nützt sportliche Aktivität mit guter Kraft und Koordination auch, die mit dem Alter zunehmende Fallneigung mit Knochenbruchrisiko zu minimieren.

5. Bluthochdruck

Durch Ausdauersportarten lässt sich nachweislich der Blutdruck senken und Folgeerkrankungen minimieren.
Wichtig: Vor Aufnahme einer sportlichen Aktivität ärztlicherseits die Unbedenklichkeit bescheinigen lassen.

6. Diabetes mellitus

Bewegung und insbesondere der Ausdauersport kann die Blutzuckersituation der Zuckerkranken erheblich verbessern, sodass weniger Medikamente und auch Insulin zugeführt werden müssen. Die mit Diabetes häufig vorkommenden Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und Übergewicht können ebenfalls positiv beeinflusst werden. Ohne ärztlichen Rat und vorherige Untersuchung sollte wegen der Gefahr der Unterzuckerung die sportliche Aktivität jedoch nicht aufgenommen werden.

7. Krebs

Nachweislich ist die Sterblichkeit bei sportlich aktiven Menschen geringer als bei passiven. Bei sportlich aktiven Menschen werden seltener Krebserkrankungen der Brust, der Prostata und des Dickdarms gefunden. Es wird vermutet, dass durch Sport biologische Prozesse ablaufen, die die Krebsentstehung einschränken. Denkbar ist, dass auch Entzündungsprozesse und Reparaturmechanismen des Erbmaterials durch Sport positiv beeinflusst werden.

Es wurde bewiesen, dass sich die Enden der Erbsubstanz (Chromosomen mit ihren Telomeren) durch sportliche Aktivität weniger schnell negativ veränderten und sogar wieder wuchsen als bei passiven Menschen.

8. Depression

Es gibt Studien, die belegen, dass Bewegung ähnlich wirkt wie medikamentöse Antidepressiva. Beim Sport können Glückshormone ausgeschüttet werden, die negative Gedanken positiv beeinflussen. Desweiteren lässt sich durch Sport das eine oder andere Erfolgserlebnis erzielen, welches ebenfalls das Erkrankungsbild positiv beeinflusst. Spüre dich beim Laufen selbst! Vermeide Leistungsdruck!

Welches Argument könnte jetzt noch verhindern sportlich aktiv zu werden?