SJIA: Rheumatische Erkrankung bei Kindern | Medizin

Aktuelle Erkenntnisse zur SJIA; der häufigsten chronischen rheumatischen Erkrankung bei Kindern.

SJIA steht für systemisch juvenile idiopathische Arthritis.

Juvenile bedeutet, dass Erkrankung im Kindesalter beginnt, idiopathisch, die Ursache ist unbekannt, Arthritis bedeutet, dass es sich um eine entzündliche Gelenkerkrankung handelt. Das s steht für systemisch, es bedeutet, dass der ganze Körper betroffen ist, nicht nur die Gelenke.

Das SJIA ist die häufigste chronische rheumatische Erkrankung von Kindern. Dieses Krankheitsbild umfasst alle entzündlichen Gelenkerkrankungen ungeklärter Ursache, die vor dem 16. Lebensjahr auftreten und über mehr als 6 Wochen anhalten.

Die SJIA ist eine von 7 Formen der juvenilen idiopathischen Arthritis:

1. Verlaufsform SJIA: Es handelt sich hierbei um eine systemische Erkrankung mit hohem anhaltenden Fieber, Ausschlag und Beteiligung der inneren Organe mit Beginn meist vor dem 6. Lebensjahr. Mädchen und Jungen sind gleich häufig betroffen.

2. Verlaufsform Oligoarthritis. Hierbei sind nur wenige Gelenke betroffen, der Gelenkbefall ist asymmetrisch, häufig tritt eine Augenentzündung auf. Der Beginn liegt zwischen 2. und 6. Lebensjahr, Mädchen sind häufiger betroffen.

3. Verlaufsform Rheumafaktor negativen Polyarthritis: Der Beginn ist in der ganzen Kindheit möglich, Mädchen sind wieder häufiger betroffen, in der Regel sind viele Gelenke betroffen.

4. Verlaufsform Rheumafaktor positive Polyarthritis: Hierbei handelt es sich um die entzündliche Gelenkerkrankung, vom Erwachsentyp die meist nach dem 10. Lebensjahr auftritt, Mädchen sind häufiger betroffen.

5. Verlaufsform Enteritis- assoziierte Arthritis: Häufig Rückenschmerzen, akute Augenentzündungen möglich, Sehnenansatz Schmerzen, Jungen sind sehr viel häufiger betroffen. Es besteht die Möglichkeit dass im Erwachsenen Alter eine Spondyloarthritis entsteht. Genetisches Merkmal hier HLA B27.

6. Verlaufsform Psoriasisarthritis mit Schuppenflechte. Es handelt sich hierbei um eine asymmetrische Arthritis und Mädchen sind öfter betroffen. Häufig auch weitere Familienangehörige.

7. Verlaufsform: Undifferenzierte Arthritis, dieser Form lässt sich keiner Kategorie zuordnen oder erfüllt die Kriterien mehrerer anderer Kategorien.

Folgen der SJIA:

Bei einer akuten SJIA kommt es zu Hautausschlag, Gelenk und Muskelschmerzen sowie Fieberspitzen. Mögliche Langzeitfolgen der Erkrankung sind: 1. Gelenkzerstörung 2. Wachstums Verminderung 3. Funktionseinschränkung der Gelenke. Eine frühe Diagnose ist wichtig um Langzeitfolgen abzumildern oder zu vermeiden. Therapieziel ist eine sogenannte Revission, das heißt die Erkrankung soll durch die
therapeutischen Maßnahmen zum Stillstand gebracht werden.

Ursache der SJIA:

Zurzeit ist nicht bekannt, auf welcher Basis die SJIA entsteht. Hinweise auf eine Infektionsursache zu Beginn der Probleme haben sich bisher nicht bestätigt. Auch die genetische Ursache ließ sich bis jetzt nicht beweisen.

Sicher ist, dass SJIA eine Erkrankung ist bei der ein Teil des Immunsystems nicht optimal funktioniert.

Medikamentöse Behandlung:

Folgende 4. Medikamente sind Teil der Behandlungsstrategie: NSAR (nicht Cortisonhaltige Antirheumatika wie Diclofenac, Ibuprofen und Andere. Diese Medikamente wirken schmerzlindernd, entzündungshemmenden und Fiebersenkend.

Cortison: Dieses Medikament kann als Tablette oder als Infusion verabreicht werden oder auch direkt in befallene Gelenke gespritzt werden. Der Vorteil ist eine rascher Wirkungseintrii und eine gute antientzündliche Wirkung. Demgegenüber stehen aber auch erhebliche Nachteile insbesondere für das wachsende Skelett.

DMARD gleich Antirheumatisch wirksame Basistherapeutika die zu einer Veränderung des Immunsystems führen und die Krankheitsaktivität reduzieren. Ein Beispiel ist Methotrexat.

Biologika hierbei werden Signalübertragungswege des Immunsystems blockiert. Es gibt mittlerweile verschiedene Präparate die auf unterschiedliche Entzündungs Substanzen im Blut reagieren.