Neuigkeiten vom Osteologie-Kongress 2014 | Praxis

Mit zunehmendem Alter nimmt nachgewiesenermaßen die Sturzgefahr zu. Da mit zunehmendem Alter ebenfalls die Knochenfestigkeit sehr häufig abnimmt (Osteoporose) kommt es auch häufiger zu Brüchen.
Ein Drittel der über 65-jährigen stürzt mindestens 1 x im Jahr schwer. Ist ein älterer Mensch gefallen, steigt sein Risiko im nächsten Jahr erneut zu stürzen auf 60 bis 70 %.

In einer schwedischen Studie im Pflegeheim ist es gelungen durch ein 11 Wochen-Programm mit Schulung des Personals zum Thema Sturz, der Anpassung des Lebensumfeldes, Bewegungsprogrammen, Überprüfung der Medikamente unter Verwendung von so genannten Hüftprotektoren die Stürze und die Hüftgelenkbrüche bei über 65-jährigen Pflegeheiminsassen um bis zu 2/3 zu senken.

Vitamin-D hat wissenschaftlich nachgewiesen einen deutlichen Effekt, die Sturzrate älterer Patienten zu senken. Gleichzeitig ist es sinnvoll, durch Trainingsprogramme wie auch z.B. durch Thai-Chi über die Verbesserung der Kraft und der Balance das Sturzrisiko zu senken. Ein solches Training bringt nur dann etwas, wenn es langfristig durchgeführt wird.

Ältere Patienten über 65 sollten regelmäßig nach Stürzen im vergangenen Jahr gefragt werden. Kommt es wiederholt zu solchen Ereignissen, sollte eine genauere Untersuchung erfolgen.
Hierzu gehört: Erfragung der Vorgeschichte, Medikamenteneinnahme, Überprüfung der Sehkraft, Nervenfunktionsstörungen oder Nervendefizite, Messung der Muskelkraft, Überprüfung der Herzfrequenz und des Herzrhythmus, Blutdruckkontrolle, Überprüfung der Füße und des Schuhwerks. Gleichzeitig sollte nach so genannten Stolperfallen in der unmittelbaren Wohnumgebung der Patienten gesucht werden.