Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung)

Fehlstellung der Wirbelsäule mit Seitausbiegung in der Frontalebene, Rotation und Änderung des sagittalen Profils der Wirbelsäule.

Man unterscheidet strukturelle Skoliosen mit Veränderungen der Wirbelkörper von funktionellen Skoliosen, die durch eine Grunderkrankung ausgelöst sind und nach deren Behebung wieder verschwinden (z.B. Beckenschiefstand oder Ischialgie). Bei 90% aller Skoliosen ist eine Ursache unbekannt.

! Merke: Je früher eine Skoliose bezogen auf das Lebensalter auftritt, desto größer ist die Tendenz zum Fortschreiten.
Die meisten Skoliosen werden im Alter von ca. 10 bis 12 Jahren entdeckt, nur selten bestehen Beschwerden.

Behandlung: Skoliosen im Lendenwirbelsäulenbereich bis 15 Grad und im Brustwirbelsäulebereich bis 20 Grad (Ausmessung nach Cobb) werden nur mit Krankengymnastik, Sport und Anleitung zur Eigenübung behandelt. Achtung! Es gibt keinen Wirksamkeitsnachweis der gebräuchlichen Methoden (z.B. Vojta, Klapp, Schroth).
Bei Skoliosen bis 35 Grad an der Lendenwirbelsäule und bis 50 Grad an der Brustwirbelsäule nach Cobb wird ein Korsett verordnet, welches 23 von 24 Stunden täglich getragen werden soll, wenn die Skoliose mehr als 5 Grad in sechs Monaten fortschreitet und mindestens eine verbleibende Wachstumszeit bevorsteht.Bei Skoliosen im Bereich der Lendenwirbelsäule über 35 Grad und im Bereich der Brustwirbelsäule über 50 Grad besteht die Indikation zur Operation.Die Schilderung der Operationsverfahren würde die Darstellung sprengen.