Morbus Scheuermann

Im Jugendalter auftretende Wachstumsstörung an Grund- und Deckplatten der Brustwirbelsäule und / oder Lendenwirbelsäule mit teilfixierter vermehrter Kyphose. Häufigste Wirbelsäulenerkrankung im Jugendalter. Röntgenologisch bei ca. 20% der Bevölkerung auftretend.

Die Ursache der Erkrankung ist ungeklärt. Es kommt zu einer abnehmenden Belastungsfähigkeit der knorpeligen Abschlussplatten der Wirbelkörper sodass Bandscheibengewebe in Form von so genannten Schmorl-Knoten in den Wirbelkörper einbrechen kann und diesen z.T. deformiert. Hieraus resultiert eine vermehrte Keilwirbelbildung und fixierte Kyphosierung (siehe dort). Bei asymmetrischen Einbrüchen entstehen in ca. einem Drittel der Fälle leichtere Skoliosen (siehe dort).
Nur ein Drittel der Erkrankten Wachstumshalter haben Beschwerden. Die Lumbalfrom der Erkrankung ist seltener aber schmerzhafter.

In der Regel reicht eine entsprechende Kräftigung der Rumpfmuskulatur und eine entkyphosierende Krankengymnastik. Sport: Schwimmen, insbesondere Rückenschwimmen ist günstig. Sprungdisziplinen sollten möglichst vermieden werden. Nur bei schweren progredienten Kyphosen im Wachstumsalter ist unter Umständen eine Korsettbehandlung erforderlich. Sehr selten besteht die Indikation zu einem operativen Vorgehen. Bei ausgeprägtem Morbus Scheuermann kann es im Erwachsenenalter aufgrund der degenerativen Veränderungen zu schmerzhaften Rückenbeschwerden kommen.