Hormonell bedingte Osteoporosen (Hormone = Botenstoffe)

Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse)
Morbus Cushing (Erkrankungen unterschiedlicher Ursache die zu einer erhöhten Freisetzung von Cortison im Körper führen mit den Symptom der Entstehung einer Osteoporose neben anderen)
Diabetes mellitus

Medikamentös
Cortison-Therapie (Ursache Osteoporose)
Langzeittherapie mit Blutgerinnungsstoff Heparin, Schilddrüsenhormone, Abführmittel, Antiepileptika, u.a.. andere Ursachen der Entstehung einer Osteoporose:
entzündlich Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis, Morbus Sudeck (Algodystrophie, (regionales Schmerzsyndrom)
Den Verdauungstrakt betreffend: Lactoseintoleranz, Malabsorption, Maldigestion, Fehlfunktion der Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüse), Leberzirrhose (je nach Vernarbungsstörung), Magen-Darm Operationen
Chronische Nierenfunktionsstörung

 Inaktivität: Lähmungen, lange Bettruhe, posttraumatisch, altersbedingt
Erbliche Bindegewebserkrankungen, (Osteogenesis imperfecta, Marfan-Syndrom) und ähnliche
Bösartigen Tumor: Plasmozytom, Leukämien, Metastasen
Alkohol- oder Nikotinmissbrauch
Risikofaktoren für die Ausbildung einer Osteoporose: Familiäre Belastung, fehlende Geburten, Untergewicht unter einem Bodymassindex von 20 (BMI) Ernährungsfaktoren mit übermäßigen Tabak-, Alkohol-, Kaffeegenuss, Kalziumarme Ernährung Bewegungsmangel, frühe Menopause unter 45 Jahren in Verbindung mit einer späten Menarche. Ovariektomie (Entfernung der Eierstöcke).

Die Knochendichteminderung wird eingeteilt in unterschiedliche Schweregrade. Diese so genannte Standardabweichung drückt die Höhe der Abweichung von der max. erreichten Knochendichte einer ca. 30-jährigen gesunden Bevölkerung aus.
Eine Abweichung von einer Standardabweichung entspricht einem Normalbefund ( T-West 0,0 - 1,0) zwischen kleiner und -2,5 Standardabweichungen besteht eine Osteopenie, eine Osteoporose liegt bei mindestens -2,5 Standardabweichungen unter der maximalen Knochendichte vor. Eine schwere Osteoporose beinhaltet zusätzliche eine oder mehrere Brüche ohne ein adäquates Trauma.


Klinik der Osteoporose: "Witwenbuckel" mit Hyperkyphose der Brustwirbelsäule, Körperlängenverlust, hart verspannte Muskulatur der Wirbelsäule begleitenden Muskulatur, Schmerzen bei Seitneigung durch Kontakt von Rippenbogen und Beckenkamm "Tannenbaumphänomen" durch schlaffe quere Hautfalten am Rücken, die bedingt sind durch die Verkürzung des Rumpfes, scheinbare Überlänge der Arme durch Rumpfverkürzung. Veränderung der Wirbelkörper im Sinne der Ausbildung von Fischwirbeln, Flachwirbeln, Keilwirbeln oder Boden- und Deckplatteneinbrüchen.


Die Knochendichteanalyse (Osteodensitometrie) wird mit der weltwertführenden Methode DEXA (Dual-Energy-X-Ray-Absorptiometry) durchgeführt. Es besteht eine minimale Strahlenbelastung, die ca. einem Flug nach Malorca entspricht.
Mit dem ermittelten T-Score wird das absolute Frakturrisiko im Vergleich mit einer jungen Bevölkerungsgruppe um 30 Jahren verglichen.
Zusätzlich gehört in der Diagnostik der Osteoporose eine Röntgenaufnahme der Wirbelsäule hinzu, im Bedarfsfall auch Blutuntersuchungen.
In seltenen Fällen ist auch eine Knochenbiopsie (Probeentnahme z.B. aus dem Beckenkamm) erforderlich.


Die Osteoporose ist behandelbar. Je früher die Entdeckung der Osteoporose stattfindet, desto besser sind die Erfolge in der Behandlung dieser Erkrankung. Dieses gilt sowohl für die primäre als auch für die sekundäre Osteoporose (siehe oben).
Sofern einer oder mehrere der o.g. Risikofaktoren zutreffen kann nach Besprechung mit dem Osteologen (Fachmann u.a. für Osteoporose) geklärt werden ob auch vor dem 50. Lebensjahr bereits eine Knochendichtemessung sinnvoll ist.
Mit Beginn der Menopause (Ausbleiben der Regelblutung) empfehle ich, eine Knochendichtemessung durchführen zu lassen, um einen Referenzwert für mögliche weitere Veränderungen der Knochendichte zu haben. Weitere Knochendichtemessungen werden individuell empfohlen je nach Befund.

Osteomalazie der verkalkte Anteil des Skelettes ist vermindert. Die Knochen verlieren an Festigkeit und erleiden Deformierungen.
Eine Osteomalazie kann bei generalisierten Körperschmerzen und Gangstörungen insbesondere bei älteren Patienten und bei dunkelhäutigeren Menschen auftreten. Ursachen können sein: Mangel an Vitamin-D, mangelhafte UV-Bestrahlung, mangelhafte Vitamin-D-Zufuhr, Mangelernährung, Störungen der Aufnahme oder Verdauung von Nahrungsbestandteilen, Dünndarmerkrankungen, Antiepileptika, Leberzirrhose, chronische Nierenschädigung, u.a..
Die Therapie der Osteomalazie besteht in der vermehrten Einnahme von Vitamin-D. Ansonsten muss die Grunderkrankung behandelt werden.