Eigenbluttherapie (Thrombocytenreiches Plasma) | Medizin

Die Eigenbluttherapie mit konzentriertem, eigenem Blutplasma, u.U. auch angereichert durch Hyaluronsäure, hat sich als Alternative zur Cortison-Injektion und zur reinen Hyaluronsäure-Therapie von Arthrose belastete Gelenke mittlerweile etabliert.

Einem der größten und renomiertesten orthopädischen Kliniken (Schloss Werneck).

Die häufigen Nachfragen in meiner Sprechstunde zu diesem immer noch neuen und zum Teil kontrovers diskutierten Verfahren nehme ich zum Anlass, um für Interessierte an dieser Stelle die wesentlichen notwendigen Informationen zusammenzufassen, um eine fundierte, persönliche Entscheidung treffen zu können.

Eine Entscheidung für oder gegen eine entsprechende Behandlung kann erst durch eine fachärztliche Untersuchung und gegebenenfalls zusätzliche diagnostische Maßnahmen entschieden werden.

Das Eigenblut wird irreführender Weise mit unterschiedlichen Namen am Markt geführt, sodass die Orientierung durchaus schwer fällt.

Bei allen diesen Präparaten handelt es sich jedoch im Rahmen der Gelenkbehandlung um konzentrierte Blutplättchen des Patienten, hergestellt ausschließlich aus dem Eigenblut des Patienten.

Vielfach wird auch der Begriff autologes, plättchenreiches Plasma genannt. Es handelt sich hierbei um eine natürliche Therapie, die ausschließlich aus dem eigenen Blut hergestellt wird. Das plättchenreiche Plasma wird aus Venenblut des Patienten hergestellt durch Zentrifugieren. In diesem Plasma reichern sich die Blutplättchen an. Diese sind verantwortlich für Gerinnung und Heilung. Sie enthalten aktive Moleküle, so genannte Wachstumsfaktoren, die die natürliche Reparatur von geschädigten Gewebe im Körper ermöglichen.

Die Vorteile des Eigenblut sind: Benutzung der regenerativen Eigenschaften der Blutplättchen für Heilprozesse im geschädigten Gelenk. Es handelt sich um eine vollständig natürliche Behandlung aus eigenen Blutprodukten. Es ist eine einfache, sichere und effektive Technik, sofern die am Markt angebotenen sterilen Systeme benutzt werden. Es gibt keine Risiken für allergische Reaktionen oder sonstige Abstoßungsreaktionen des Körpers. Eigenbluttherapie ist bei passender Indikation somit ein 100%iges biokompatibles und personalisiertes, individuelles Produkt für jeden Patienten. Zusätzlich kann in einem gleichzeitigen Schritt die Wirkung des plättchenreichen Plasmas noch durch einen Zusatz von Hyaluronsäure verbessert werden.

Blutplättchen haben eine mittlerweile bewiesene Funktion in der Regeneration von Gewebe. Durch Ausschüttung von Wachstumshormonen wie FEV, PDGF, TGF , EGF, VEGF kommt es zu Aktivitäten der Zellen, die eine Verbesserung des Zustandes der Zellen bedingen. Es gibt eine wachsende Zahl von wissenschaftlichen Hinweisen, dass die Behandlung von Arthrose durch eine antientzündliche Therapie mittels Aktivierung von bestimmten Wachstumsfaktoren unterstützt werden kann. Darüber hinaus enthält Plasma viele wichtige Faktoren für eine optimale Zellfunktion einschließlich Vitaminen, Hormonen, Elektrolyten, Eiweißen, IGF und KGF.

Unter den Plasmaeiweißen gibt es lebenswichtigen Moleküle, die wichtige Funktionen im Aufbau eines neuen Zellgewebes beinhalten.

Die in meiner Behandlung mit dem Eigenblut zugesetzte Hyaluronsäure ist Hauptbestandteil der Gelenkflüssigkeit, dient sowohl der Schmierung, als auch der Ernährung des Knorpels und unterstützt die Wirkung der Eigenbluttherapie.

 

Jahrelange Erfahrungen mit dieser Methode belegen die Schmerzlinderung und funktionelle Verbesserung von ca. 6 bis 12 Monaten.

Auch wird häufig die Frage möglicher Nebenwirkungen gestellt: In seltenen Fällen können sich Anzeichen oder Symptome zeigen, die generell mit einer Injektion in Verbindung stehen: Schmerzen, Fieber und/oder Infektion. Diese Reaktionen haben jedoch nichts mit dem Eigenblut oder der Hyaluronsäure an sich zu tun, sondern können Risiken jeder Injektion sein.

Die wichtigste Frage, die gestellt wird: Wann sind Ergebnisse zu erwarten: Dieses variiert von Patient zu Patient. Normalerweise verringert sich der Schmerz nach 1 bis 2 Tagen, trotzdem sollten bei diesem biologischen Verfahren, welches Zeit braucht, die allgemeine Aktivitäten auf das mit dem behandelnden Arzt besprochene Niveau eingestellt werden.

Eine ergänzende Darstellung finden Sie auf meiner Homepage unter der Rubrik „Leistungsspektrum, erweiterte Therapie“.

"Diese Behandlungsmethode ist eine neue Therapie. Vor diesem Hintergrund besteht in der Wissenschaft noch Disskusionsbedarf. Die Informationen basieren auf aktuellen Forschungshypothesen und Erfahrungen aus der praktischen Anwendung."