Arthrose der Fingergelenke / Polyarthrose der Finger | Medizin

Bei der Polyarthrose der Fingergelenke handelt es sich um einen Verschleiß des Gelenkknorpels.

Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer (ca. 7- bis 10-mal häufiger).

Eine mögliche Ursache neben einer erblichen Belastung ist die Hormon Umstellung in den Wechsel oder kann die Hormonumstellung in den Wechseljahren sein. Eine vermehrte Belastung im Alltag oder Beruf steht allenfalls eine sehr untergeordnete Rolle. Es ist allerdings möglich dass eine bestehende Arthrose durch verstärkte Belastung mehr Schmerzen verursachen kann.

Es ist sehr wichtig, die Polyarthrose, von der echten Rheumaerkrankungen der Polyarthritis zu unterscheiden. Ein grober Hinweis mag bereits die Dauer der Morgensteifigkeit seien die bei der Polyarthrose in der Regel unter 30 Minuten beträgt.

Das häufigste betroffenen Gelenkes das Daumensattelgelenk, von den Langfingern sind die Endgelenke am häufigsten in Mitleidenschaft gezogen, seltener das Mittelgelenk.

Die Diagnose wird durch die klinische Untersuchung und durch ein Röntgenbild gestellt. Es finden sich verdickte und druckschmerzhafte Gelenke, die in akuten Entzündungsphasen auch gerötet und schmerzhaft eingeschränkt sein können.

Die konservativen Therapieverfahren umfassen das erlenen von gelenkschonender Greifformen z.B. im Rahmen einer Ergo-oder Physiotherapie und die Verwendung einfacher Hilfsmittel wie z.B. Schraubglasöffner und ähnliche.

Stabilisierende Schienen insbesondere am Daumensattelgelenk lindern den Schmerz zuverlässig, behindern aber das normale Greifen, sodass der Verwendung Grenzen gesetzt sind.

In akut entzündlichen Phasen kann die Kühlung eine Besserung der Beschwerden herbeiführen, in Phasen in denen die Gelenke steifer zu werden scheinen sind häufig Maßnahmen wie Wärmeanwendung und Bewegungsübungen z.B. im Sandbad oder in flüssigen Paraffin sinnvoll. Der Einsatz nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen ist durch die langfristig schlechte Verträglichkeit nicht sinnvoll.

Lokale Injektionen insbesondere das Daumensattelgelenk z.B. mit Cortison oder Hyaluronsäure kommen in Frage.

Umstellung der Ernährung, Entsäuerungsmaßnahmen des Körpers oder auch Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel können positiv auf die Schmerzen und möglicherweise auf die Entwicklung der Arthrose wirken, sind aber Schulmedizinisch derzeit nicht bewiesen.

Operative Verfahren sind bei der Polyarthrose der Finger nur selten erforderlich. Es stehen zur verfügung:

Bei der Daumensattelgelenkarthrose

  • Entfernung eines der Gelenkpartner (Resektionsarthroplastik).
  • Versteifung des Daumensattelgelenkes
  • Prothesen-Einbau am Daumensattelgelenk (derzeit noch nicht ausreichend etabliert wegen der fehlenden Ausreifung der Prothese)
  • Versteifung der Gelenke (insbesondere Fingerendgelenke, bei Fingermittelgelenken deutlich Funktionsbehinderung dar und kaum indiziert)
  • Durchtrennung von schmerzleitenden Nervenfasern (Denervation). Die Wirkung dieser sogenannten Denervation ist bei Fortschreiten der Arthrose individuell sehr unterschiedlich.

Der Einbau künstlicher Fingergelenke wird selten durchgeführt. Der erreichbare Bewegungsumfang nach der Operation hängt wesentlich davon ab wie beweglich das Gelenk vor der Operation war. Die Ergebnisse sind keinesfalls mit denen der Endoprothesen an der Hüfte oder am Knie vergleichbar. Auch die Haltbarkeit ist sehr begrenzt.

Insgesamt sind selten operative Verfahren erforderlich, am häufigsten am Daumensattelgelenk.